Summary
Der eufy RoboVac L70 Hybrid ist ein im Großen und Ganzen guter und intelligent agierender Roboter, der saugen und wischen kann.
Pro
saugt und wischt
intelligente Navigation
gute App
Kontra
nur rudimentäres Wischen
dünne Hindernisse nicht immer erkannt
Vor einigen Wochen hat die zu Anker gehörende Marke eufy seinen neuen Saugroboter RoboVac L70 Hybrid vorgestellt. Nachdem Chris euch kürzlich bereits das günstige Einsteigermodell RoboVac 30C im Test vorgestellt hat, habe ich mir nun das neue Spitzenmodell zur Brust genommen. Denn der neue RoboVac L70, der mit einer UVP von 499 Euro (Amazon) versehen ist, bietet unter anderem eine intelligente Laser-Navigation sowie eine Wischfunktion. Wie er sich in der Praxis schlägt, verrät euch mein eufy RoboVac L70 Hybrid Testbericht.
Der übliche Lieferumfang
Beginnen wir ganz klassisch beim Lieferumfang, also was beim RoboVac L70 Hybrid alles dabei ist. Neben dem Roboter selbst, der mit einem Durchmesser von gut 34 cm durchschnittlich ausfällt, sind die typische Ladestation samt Bodenschutz aus Plastik (wichtig bei einem Wischroboter), ein Netzteil sowie eine Anleitung. Zudem liegt ein Wischeinsatz bei, den ihr unter dem Saugroboter verbaut, wenn er statt dem klassischen Saugen lieber wischen soll.
Oben hat auch der neue eufy Saugroboter den typischen "Ausguck" für die Laser-Navigation, der für eine mittelmäßige Bauhöhe von knapp über 10 cm sorgt. Beim "Unterfahren" von Schränken ist dies nicht sonderlich förderlich. Flachere Kontrahenten sind hier klar im Vorteil. Unter dem Gerät hat der L70 eine rotierende Seitenbürste sowie eine große Hauptbürste vor der Saugöffnung verbaut. Trotz der runden Form kommt er mit den langen Borsten der Seitenbürste recht gut in Ecken.
So richtet ihr den RoboRoc L70 Hybrid ein
Da der L70 von eufy App-connected ist, könnt ihr ihn bequem über die eufyhome-App einrichten sowie später auch steuern. Der Download ist kostenlos und ich führe euch in den folgenden Bildern ein bisschen durch den Einrichtungsvorgang auf meinem iPhone, also der iOS-Version der App. Ich gehe aber mal ganz stark davon aus, dass auch auf Android-Geräten der Einrichtungsvorgang gleich abläuft.
Bedienung über die App
Pluspunkte sammelt eufy mit der App. Diese bietet im Zusammenspiel mit dem L70 viele Möglichkeiten. Über ein Menü am unteren Bildschirmrand - dadrüber seht ihr die Map in der Live-Ansicht - könnt ihr neben dem Pausieren und Starten des Reinigungsvorgangs auch die Saugstärke (vier Einstellungen: Leise, Standard, Turbo und Maximalmodus mit dann 2.200 Pa) einstellen. Außerdem gibt es einen BoostIQ-Modus, bei dem der Roboter die Saugstärke abhängig vom Bodenbelag wählt.
So saugt der RoboVac L70 Hybrid in der Praxis
Kommen wir zum wichtigsten Teil: dem Praxistest. In meinem heimischen Wohnzimmer, in dem sich schon einige Saugroboter ausgetobt haben, lauern einige typische Hindernisse und tückische Herausforderungen. Beginnen wir bei dem Stuhllabyrinth unter dem Esstisch. Hier ist der eufy einige Male recht unsanft gegen Stuhlbeine gedonnert, sodass ich etwas Angst um die lackierten Beine hatte. Ich muss sagen, dass dies andere Saugroboter schon sanfter gemeistert haben. Die Navigation hat hingegen gut funktioniert, sodass er sich nicht festgefahren hat. Das habe ich auch schon anders erlebt...
Größere Probleme hat ihm hingegen der flauschige Teppich vor meiner Couch gemacht. Der ist allerdings auch ein kleines "Ungetüm". An dem meisten Stellen konnte er bei der ersten Erkundungs- und Reinigungsfahrt gar nicht erst hinauffahren, was am Ende eigentlich gar nicht so verkehrt ist. Denn an zwei Stellen hat er es dann doch geschafft, die hohe Teppichkante zu erklimmen. Die Folge ist, dass er sich auf dem Teppich nahezu festgefahren hat und kaum mehr vom Fleck kam. Da musste ich ihn dann zum Wohl von Saugroboter und Teppich manuell befreien. Ich habe dann den Teppich hochgeklappt und den Bereich bei weiteren Saugvorgängen über die App gesperrt. Das ist zwar nicht ideal. Allerdings war der Teppich schon für so manchen Saugroboter ein großes Problem. Das ist halt der Konflikt aus Smart-Home-Tauglichkeit und Interieur-Design...
Die Lautstärke im Standard-Modus ist absolut erträglich. Selbst im Maximalmodus kann man sich nebenher noch gut unterhalten. Das Entleeren des Staubsammelbehälters unter dem Deckel, in dem der meiste auf dem Boden zu findende Dreck bei meinem eufy RoboVac L70 Hybrid Test zuverlässig gelandet ist, ist ebenfalls problemlos. Der Akku hält bis zu 150 Minuten. Ist er leer, kehrt der RoboVac selbstständig zur Basis zurück, um dort bis zu 300 Minuten zum Laden zu verweilen und dann die Arbeit an Ort und Stelle wieder aufzunehmen.
Er kann auch wischen
Kommen wir zum Wischmodus, der den eufy RoboVac L70 Hybrid von seinen reinen Saugroboter-Kollegen abhebt. Zunächst müsst ihr hierfür den Wischaufsatz unter dem Roboter montieren sowie Wasser in den Wassertank einfüllen. Dieser ist oberhalb des Staubbehälters zu finden. Danach gilt es den Roboter in den Wischmodus zu versetzen, was aber nicht über eine Zeit-Programmierung klappt. In Wisch-Modus reduziert der Saugroboter die Saugleistung, fungiert stattdessen als Wischroboter und zieht eine feuchte Spur hinter sich hier. Wie viel Wasser das Gerät dabei aus dem Tank in das auswaschbare und per Klett angeheftete Wischtuch durchlässt, könnt ihr in drei Stufen festlegen.
Mein Fazit zum eufy RoboVac L70 Hybrid Test
eufy hat mit dem RoboVac L70 Hybrid einen insgesamt guten Saugroboter auf die Beine (oder besser Räder) gestellt, der viel richtig macht. Ein paar Kritikpunkte gibt es bei der Hinderniserkennung. Navigation und Saugleistung sind hingegen zufriedenstellend. Gut gefallen hat mir die App mit ihren Möglichkeiten, die zudem eine vernünftige Lokalisierung bietet. Gleiches gilt auch für die Sprachausgabe des Saugroboters. Nach meiner Einschätzung kann der RoboVac L70 Hybrid nicht ganz mit dem Platzhirsch Roborock S5 sowie dem Nachfolger S6 mithalten, ist ihm aber nah auf den Fersen...