Auf der IFA 2018 hat Neato gleich zwei neue Saugroboter vorgestellt: den Botvac D4 Connected und den Botvac D6 Connected. Beide sind unterhalb des bereits von uns bereits getesteten Botvac D7 Connected angesiedelt. Aber was taugen die neuen Modelle genau, was haben sie zu bieten und wo liegen die Unterschiede? Ich habe mir für euch den kleineren und günstigeren D4 genauer angeschaut und möchte euch diesen mit seinen Stärken und Schwächen nun im nachfolgenden Testbericht genauer vorstellen.
Ausgepackt
Wie gewohnt beginne ich auch meinen Neato Botvac D4 Connected Test mit dem Lieferumfang, den ihr nach dem Kauf (z. B. bei Amazon) und der Lieferung im Karton findet. Neben dem Roboter selbst sind dort noch die obligatorische Ladestation samt Netzkabel, ein Wechselfilter (ein Filter ist bereits im Gerät eingebaut) und eine Bürste zum Reinigen des Gerätes mit dabei. Wie das ausschaut, seht ihr auf diesem Schnappschuss...
Schnell eingerichtet
Die Einrichtung ist wie bei den anderen Saugrobotern aus der Connected-Reihe schnell gemacht. App installieren (wenn sie nicht schon installiert ist), Gerät hinzufügen, mit dem Gerät verbinden und dann Zugang zum WLAN verschaffen. Das war es schon. Auf diese Schritte möchte ich an dieser Stelle nicht genauer eingehen, da sie identisch sind mit dem Einrichtungsvorgang des D7. Weitere Infos hierzu findet ihr im dazugehörigen Testbericht. Hier noch ein paar Impressionen von der Einrichtung samt den Möglichkeiten der App...
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Wie navigiert und saugt der D4?
Wie auch der große Bruder D7 verfügt der D4 über eine Laser-Navigation. Dank ihr und den virtuell angelegten Maps in der App bewegt er sich schlau durch einzelne Zimmer sowie die gesamte Etage. In Sachen Navigation kann ihm daher keine Vorwürfe machen. Das hat er nach meinen Testeindrücken ähnlich klasse gemacht wie auch der große D7.
Sogar die Navigation unter dem Stuhlbeingewirr unter meinen Esstisch stellt für ihn keine sonderlich große Herausforderung dar. Er fährt den Raum recht systematisch ab und legt dabei auch eine virtuelle Karte als Reinigungsübersicht an. Einzig die Erhöhung für die Lasernavigation bei dem 10 cm hohen Gerät verhindert, dass er auch unter meine Couch fahren konnte. Daran sind aber auch schon andere Saugroboter mit "Ausguck" für die intelligente Navigation gescheitert.
Unterschiede zwischen D4 und D7
Kommen wir zu der spannenden Frage, welche Unterschiede es zwischen dem zweitgünstigen Einsteigermodell (nach dem D3) der Botvac Connected Serie, dem D4, sowie dem aktuellen Spitzenmodell, dem D7 gibt? Immerhin trennen die beiden fast 400 Euro beim Kaufpreis. Nun, auf den ersten Blick sind die Differenzen gar nicht mal so groß. Beide navigieren intelligent per Laser, bieten virtuelle No-Go-Areas über die Neato-App und sind an der Unterseite mit einer großen Hauptbürste ausgestattet, bei dessen Größe der viele andere Saugroboter eher bescheiden gegen aussehen. Auch Reinigingspläne sowie die Integration ins Smart Home über Alexa und Co unterstützen beide.
Bis hierhin halten sich die Unterschiede in Grenzen. Der größte Unterschied ist, dass der D4 keinerlei Seitenbürsten hat, sondern lediglich die zwar breite, aber eben unter dem Gerät verbaute Hauptbürste. Sie geht zwar weit bis zum Rand des Gerätes, aber ist eben schon einige Zentimeter nach innen versetzt. Damit kann er nur den Dreck vom Boden aufsaugen, über den er auch rüberfährt. Er kann aber eben nicht mit einer Seitenbürste auch Dreck richtig aus Ecken und von Kanten unter das Gerät kehren und dann aufsaugen. Das macht der D7 dann doch besser mit seiner kleinen rotierenden Nebenbürste auf der rechten Seite.
Mein Fazit zum Neato Botvac D4 Connected Test
Der D7 ist ein wirklich toller Saugroboter, wie ihr in meinen Test nachlesen könnt, der vor allem für größere Wohnungen und Häuser gut geeignet ist. Der kleinere und günstigere D4 ist in vielen Punkten nicht wirklich schlechter, z. B. bei der Navigation und der App. Es gibt aber eben auch einige Punkte, bei denen sich der fast doppelt so hohe Preis des D7 gegenüber dem D4 bemerkbar macht. Das ist aber auch durchaus verständlich, denn alles andere wäre ja höchst unlogisch.
Gerade die Seitenbürste vermisse ich beim D4 durchaus, weil dies doch noch für mehr Sauberkeit in Ecken und an Kanten sorgt. Er ist eher etwas für die Reinigung großer Flächen und weniger für jede Ecke, auch wenn er diese mit seiner D-Form schon recht gut ansteuern kann. Insgesamt ergibt sich also ein eher durchwachsenes Fazit. Ich persönlich würde bei den Saugrobotern von Neato eher zum D7 oder den zwischen D4 und D7 noch angesiedelten D5 und D6, die auch eine Seitenbürste bieten, tendieren. Letztgenannte hatte ich aber leider noch nicht selbst im Test.
Alternativ gibt es in der Klasse bis rund 500 Euro, in der der Neato Botvac D4 Connected noch gerade so hineinpasst, eben auch viele günstigere Alternativen aus Fernost. Genannt seien hier der allseits bekannte Roborock S50 oder auch der kürzlich von mir getestete 360 S6. Sie setzen dem D4 von Markenhersteller Neato doch gehörig zu, bieten aber oft auch Nachteile wie eine nicht in deutscher Sprache lokalisierte App. Die ist bei Neato selbstverständlich.