Vor kurzem durfte ich hier im siio.de Smart Home Blog die Reolink Argus Pro 4K testen – eine batteriebetriebene Kamera mit einem beeindruckenden 180° Blickwinkel und glasklarer 4K-Auflösung. Das Beste daran? Du brauchst kein Abo, um deine Aufnahmen zu speichern! Die Videos kannst du entweder auf einer Micro-SD-Karte sichern oder per FTP-Server auf eine NAS oder FRITZ!Box schicken.

Der große Nachteil? Wenn dir jemand die Kamera klaut, sind auch die Videos futsch. Blöd, oder? Genau hier kommt der Reolink Home Hub ins Spiel! Der kleine Netzwerkspeicher sorgt dafür, dass deine Kameras ihre Videos sicher ablegen – und das völlig ohne Cloud-Zwang oder versteckte Kosten. Ich habe den Erweiterungshub unter die Lupe genommen und eingehend getestet.

Reolink Home Hub im Test
Der Home Hub ist eine kleine, unauffällige Box in weißem Gewand mit den Maßen 9.5 cm x 9.5 cm x 16.2 cm (BxLxH). Du schließt ihn mit einem LAN-Kabel an deinen Router (z. B. FRITZ!Box oder Switch) an und schon ist er Teil deines Heimnetzwerks. WLAN hat er natürlich an board – aber nicht, um sich mit deinem Router zu verbinden, sondern um einen eigenen Access Point für die Kameras zu erstellen. Die müssen sich allerdings nicht zwangsläufig direkt darüber verbinden, sondern können auch über ein stabiles Mesh-WLAN im Haus integriert werden.

Großgrundbesitzer können bis zu 8 Kameras mit dem Home Hub verbinden – das reicht für die meisten Setups. Falls du darüber hinaus ein Überwachungszentrum à la James Bond aufbauen willst, gibt es den großen Bruder: den Reolink Home Hub Pro. Der kann sogar eine fette 16 TB Festplatte aufnehmen und 24 Kameras managen. Klingt nach Overkill? Vielleicht. Aber sicher ist sicher!
[asin="B0DB141N76",type="standard"] [asin="B0CZRGVJZF",type="standard"]Ein weiteres nettes Feature: Der Home Hub hat eine integrierte Sirene, die weitreichend zu hören ist. In meinem Setup habe ich sie deaktiviert – aber in einem Ladengeschäft oder Büro könnte das ganz nützlich sein.

Einrichtung – Einfacher geht’s nicht!
Die Einrichtung ist so easy, dass du es selbst dann schaffst, wenn du deinen Kaffee morgens noch nicht hattest:
- Home Hub mit dem Netzwerkkabel an den Router anschließen.
- Strom dran – ohne Saft läuft nix.
- Reolink-App öffnen und auf "Gerät hinzufügen" klicken.
- QR-Code auf der Unterseite des Home Hubs scannen.
- Ein paar Einstellungen vornehmen – Name vergeben, Passwort setzen – fertig!

Jetzt kannst du deine Kameras mit dem Hub verbinden und loslegen. Übrigens kannst du einstellen, ob die Videos nach 1, 2, 3, 7 oder 30 Tagen automatisch überschrieben werden. Alternativ geht auch "älteste zuerst löschen" – damit dir nie der Speicherplatz ausgeht.
Der Home Hub als Smart-Home-Bridge
Der Reolink Home Hub ist nicht nur ein Speicher, sondern auch eine clevere Brücke zwischen deinen Akku-Kameras und deinem Smart Home. Warum das wichtig ist? Weil Akku-Kameras in den Schlafmodus gehen, um Strom zu sparen – und dann für dein Smart Home quasi offline sind. Nervig! Genau das löst der Home Hub.
Amazon Alexa: Möchtest du den Live-Stream deiner Kameras auf deinem Echo Show sehen? Kein Problem! Einfach den Reolink-Skill in der Alexa-App aktivieren und schon kannst du mit "Alexa, zeig mir die Hofkamera" dein Grundstück checken.
Synology Surveillance Station: Falls du eine Synology NAS besitzt und die geniale Surveillance Station nutzt, kannst du den Home Hub als Schnittstelle für die Kamerastreams verwenden. Dazu einfach:
- In der Surveillance Station unter "IP-Kameras" eine neue Kamera hinzufügen.
- "ONVIF" als Typ auswählen.
- Warten (ja, das dauert manchmal 15 Minuten, kein Stress!) oder alternativ die IP-Adresse manuell eingeben.
- Port 8000 nutzen, Benutzername und Passwort eintragen.
- Fertig! Dein Stream läuft.

Übrigens gibt’s zwei Video-Modi: "Flüssig" (H.264 für weniger Datenverbrauch) oder "Klar" (H.265 für volle 4K-Auflösung). Wenn du die volle Qualität willst, stell den Stream auf H.265 um. Einziger Wermutstropfen: Im Browser der Surveillance Station wird der Stream im Standard Player (zumindest bei mir) nicht angezeigt – in der Smartphone-App läuft aber alles super.

Home Assistant Auch die Open-Source-Smart-Home-Plattform Home Assistant kann dank des Home Hubs deine Reolink-Kameras verwalten. So geht’s:
- In Home Assistant unter "Einstellungen >> Geräte" die Reolink-Integration hinzufügen.
- Der Home Hub wird meist automatisch erkannt. Falls nicht, einfach die IP-Adresse eingeben.
- Benutzername und Passwort aus der App nutzen.
- Jetzt kannst du nicht nur den Stream sehen, sondern auch das LED-Flutlicht oder die Sirene steuern.
- Bewegungsereignisse (Person, Fahrzeug, Tier) werden als Sensoren in Home Assistant angezeigt – perfekt für smarte Automationen!

So kannst du z. B. einstellen, dass das Hoflicht nur dann angeht, wenn eine Person erkannt wird – und nicht bei jeder vorbeilaufenden Katze. Nice, oder?

Was steckt eigentlich im Home Hub?
Für alle, die wissen wollen, was genau in der kleinen Box steckt: Ich habe den Reolink Home Hub mal aufgeschraubt! Unter einer Gummiabdichtung verstecken sich vier Schrauben – sind die gelöst, kann man den Plastikdeckel abnehmen. Darunter liegt eine ziemlich solide Metallplatte, die gleichzeitig die Wärme von der Platine ableitet.

Die Platine selbst ist mit den WLAN-Antennen, dem Frontbutton und der internen Sirene verbunden. Viel mehr steckt da nicht drin! Ich habe die Platine dann auf eine Halterung aus dem 3D-Drucker gesetzt – eigentlich für 2,5"-Festplatten im 19-Zoll-Rack gedacht, aber mit etwas Dremel-Bearbeitung passt sie perfekt. Die Metallplatte habe ich dabei weiterverwendet, um die Wärmeableitung zu gewährleisten.

So, jetzt weißt du auch, was im Inneren des Home Hubs steckt! 😃

Fazit: Lohnt sich der Reolink Home Hub?
Wenn du schon eine oder mehrere Reolink Akku-Kameras hast, dann ist der Home Hub fast ein Pflichtkauf! Für knapp 90 Euro bekommst du nicht nur eine sichere lokale Speicherlösung, sondern auch die Möglichkeit, deine Kameras nahtlos ins Smart Home zu integrieren.
[asin="B0CZRGVJZF",type="standard"]Kurz gesagt: Weniger Cloud-Zwang, mehr Kontrolle und eine einfache Möglichkeit, dein Überwachungssystem smart zu erweitern. Ich sage: Must-have!