Netzwerk Review

Überschall für Zuhause: Netgear Orbi WiFi6 Meshsystem ausprobiert

Meshsystem mit Beamforming
Geschrieben von crissxcross
  • Bedienung
  • Funktionsumfang
  • Installation
  • Nutzen
  • Preis/Leistung
4.4

Zusammenfassung

Für den Early Adopter, der jetzt schon seine Wohnung mit dem rasant schenllen WLAN-AX Standard aufrüsten will und die 6Gbit/s WLAN Geschwindigkeit benötigt, der ist hier richtig. Für kleine und mittlere Unternehmen finde ich das Set nahezu perfekt, um Büroräume bestens mit WLAN in einer passenden Geschwindigkeit auszuleuchten.
Viel negatives gibt es nicht, bis aus den Preis.

Pro

  • einfaches Setup per App
  • schickes Design mit LED Band als Status LED
  • hohe Reichweite, hohe Gescheindigkeit
  • Netzwerkstatus via Smartphone App
  • Viele Routerfunktionen per Webbrowser einstellbar
  • 2,5Gbi/s WAN Port & Link Aggregation auf WAN Port
  • Jeweils 4 Gigiabit Ports

Kontra

  • hoher Preis
  • kein Link Aggregation auf LAN Ports

WLAN Repeater welche die Reichweite zwar erhöhen aber die Geschwindigkeit halbieren sind "out". Der moderne Mann versorgt seine Wohnung per Meshsystem. Ich konnte mir das Netgear Orbi System mit dem brandneuen 802.11ax Standard für bis zu 6Gib/s Übertragungsgeschwindigkeiten ansehen. Hier meine Alltagserfahrungen

Wer ein Häuschen oder eine etwas größere Wohnung sein Eigen nennt, kennt sicher die Probleme mit der Reichweite des ach so geliebten WLAN-Netzwerks.
WLAN-Repeater sind längst Schnee von gestern, denn der moderne SmartHomie erweitert die Reichweite seines Netzwerks per „Mesh“.

Netgear Orbi Meshsystem WiFi6 mit Router und einem Satelliten

Wir hatten schon so einige von diesen Systemen im Test, wie zum Beispiel das Set von Mercku M2 mit seinen „Bees“, das Huawai dass per Powerline die „Satelliten“ untereinander vernetzt oder das Orbi Mesh-Set von Netgear.

Um letzteren Hersteller soll es auch dieses Mal gehen, denn Netgear hat seinem Meshsystem mit dem AX6000 Standard (802.11ax), das neuste WiFi 6 spendiert.
Jenes schafft es auf bis zu 6GBit/s.

Freuen dürfte dies vor allem die Apple Jünger unter euch, denn iPhones ab der Serie 11 sowie die neusten Macbook Air und Macbook Pro Modelle sprechen bereits das neue, schnellere WLAN-Protokoll und kommen so in den Genuss der vollen Bandbreite von 6GBit pro Sekunde.

Auch die Zocker unter euch mit einer Playstation 5 können nun aufhorchen, denn auch diese beliebte Konsole kann mit dem AX6000 Standard etwas anfangen.

Netgear Orbi Meshsystem WiFi6 mit Router und einem Satelliten

Aber auch für alle anderen, die noch keine WiFi 6 spezifischen Endgeräte haben, ist es von Vorteil, dass das neue RBK852 System von Netgear den neuen AX6000 Standard beherrscht. Denn auch der Router und die Satelliten untereinander, vernetzten sich in der Backhaul mit der neuen, schnelleren Verbindung und können so mehr und schneller Daten austauschen.

Und so kann das Orbi System mit der leistungsstarken Backhaul über 100 Geräte verwalten.
Klingt viel und war bis vor Weilen eher ein technischer Spec für Prosysteme, die in KMUs zum Einsatz kamen, doch schaut man sich mal Zuhause um, wird man erschrocken sein, wieviel da schon im heimischen Netzwerk rumfunkt.

Neben Smartphones und Notebooks, an die man beim Buzzword „WLAN“ sofort denkt, gesellen sich inzwischen auch der Fernseher, der HiFi Receiver, WLAN-Steckdosen, Babyphone, der Saugroboter, vielleicht auch ein paar Lampen und Thermostate und allerlei mehr Smart Home und iOT Devices dazu.

Netgear Orbi Meshsystem WiFi6 unboxing

Kurzum, dank WiFi 6 ist die Gerätekapazität im Netz vier Mal größer als noch bei WiFi 5!

Transparenzhinweis: Das Meshsystem wurde mir für den Testzeitraum kostenlos und ohne Auflagen vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Netgear hat keinerlei Einfluss auf diesen Beitrag genommen, er entspricht meiner subjektiven Meinung zu dem Produkt.

#unboxing

Das Netgear Orbi RBK852 Set besteht aus einem Router und einem Satelliten und kann in diesem Setup bis zu 350m2 abdecken. Wer ein größeres Schloss sein Eigen nennt, kann natürlich weitere Satelliten aufstellen. Hierfür gibt es das Set auch wahlweise mit Drei (RBK854) Satelliten.

Natürlich finden sich zu den beiden Geräten auch die passenden Netzteile im Karton und eine Kurzanleitung und ein LAN-(Flachband-)Kabel.

Was will man mehr?

Netgear Orbi RBK852 Lieferumfang

Im Vergleich zu seinem Vorgänger ist das neue Modell mit 25,4 x 19.5 x 7.1 cm eine ganze Ecke größer und wiegt mit den 1,3kg je Satelliten auch deutlich mehr. Im Design hat sich auch etwas geändert. Die Front ist etwas angehoben, so dass der Router, sowie auch die Satelliten an den Seiten Lüftungseinlässe haben, um die kraftvolle Hardware, die im inneren werkelt zu kühlen.

Lufteinlässe am Orbi Meshrouter und auch Satelliten

#unter der Haube

Denn der leistungsstarke Quad-Core-Prozessor mit 2,2 GHz, 512 MB NAND Flash und 1GB RAM produziert im Betrieb auch etwas Wärme. Außerdem stecken acht (8) fest verbaute Hochleistungsantennen mit integriertem Verstärker in den Orbi Funkgeräten. Als Chipsatz werkelt ein Qualcomm 1200 Chip in den Orbis, welcher 4x4-Datenströme verarbeiten kann.

Hardware des Orbi WLAN Mesh

Um mehrere Datenverbindungen realisieren zu können, kommt wie schon bei seinen Vorgängern die MU-MIMO-Technologie zum Einsatz, sowie das Beamforming zur Anpassung des Signals.

Beim Beamforming ermittelt der Orbi durch zeitlich versetztes senden der Signale den ungefähren Standort des WLAN-Clients – wie zum Beispiel dem Smartphone oder dem Fernseher- und richtet die Übertragungsleistung darauf optimiert aus.
Somit werden Funkstörungen reduziert und gleichzeitig die Reichweite sowie Stabilität erhöht.

Meshsystem mit Beamforming

Sehr positiv fielen mir beim Netgear Orbi Router, sowie auch beim Netgear Orbi Satellit die LAN-Ports auf der Rückseite auf.
Jeweils 4 Stück an der Zahl. So lassen sich Geräte in das WLAN-Netzwerk einbinden, sie sonst selbst nur über einen LAN-Port verfügen. Und das ganz ohne die Notwendigkeit, im ganzen Haus LAN-Kabel zu verlegen.

Ich denke da bei mir zuhause zum Beispiel an das HiFi-Board im Wohnzimmer, wo Fernseher, HiFi-Receiver und Co. sich über ein eingestecktes Netzwerkkabel freuen würden.

Aber auch im Büro gibt es genügend Geräte, die ich über diese WLAN-Bridge ins heimische Netzwerk holen kann. Wie den Drucker im Büro , oder die NAS Geräte, die vor allem eine große Bandbreite benötigen, um die großen Datenmengen schnell bewegen zu können.

Hierfür ist das Orbi RBK852 Set wie geschaffen: Gigabit-LAN-Ports und WiFi 6 mit bis zu 6Gbit/s als Backhaul.

Rückseite Satellti, 4x Gigabit Ports

Wenn jetzt noch Link Aggregation möglich wäre, also das zusammenschalten von 2, oder mehreren Gigabit-LAN-Ports, ließe das sicher viele SmartHomie Herzen höher schlagen. Kann es aber leider (noch?) nicht.
Whatever.

#Einsatzmöglichkeit

Vielleicht vorab die Fragestellung, für welches Setup das Netgear Meshnetzwerk geeignet ist?

Zum einen natürlich für all jene, die „nur“ ein DSL-Modem haben. Denn der Netgear Orbi Router integriert selbst kein Modem.
Hier kann das Modem einfach an den (gelben) WAN-Port des Netgears angesteckt und die Zugangsdaten für den Provider einfach in den Einstellungen des Orbi Routers hinterlegt werden.

Ein Highlight des eben beschriebenen WAN-Ports am Router des Netgear Orbi System sollte hier nicht verschwiegen werden, denn dieser kann nicht nur Gigabit-Geschwindigkeit, sondern ist ein 2,5-Gbit/s-Ethernet-Port!
Freuen wird dies all jene SmartHomies, die bereits in den Genuss eines Glasfaser-Anschlusses gekommen sind. Den was nützt das schnellste Internet, wenn bereits die „Eingangstür“ das Bottleneck ist?

Rückseite Router, mit 4x 1Gbit/ Port und 2,5GBit WAN Port

Solltest du bereits einen Router mit integriertem Modem, wie beispielsweise die FRITZ!Box im Einsatz haben, kannst du das Orbi Mesh-Set natürlich auch zum Einsatz bringen.

Hierbei wird der Netgear Orbi via LAN Kabel mit dem Router verbunden und in den AP-Mode versetzt. Der Router (wie in meinem Fall die FRITZ!Box) übernimmt dann weiterhin die IP-Adressvergabe (DHCP) sowie alle anderen Routerfunktionen. Diese, wie Portweiterleitung, VPN und Co. sind dann logischerweise im Menü des Netgear Orbi Routers ausgegraut.

Auch für den Betrieb an einem bestehenden Router

Es kann eben nur einen Chef im Netzwerk geben.

#Einrichtung

Aber lass uns doch einen Blick auf die Ersteinrichtung werfen, wenn auch diese extrem einfach gehalten ist.

Wie schon bei dem Vorgängermodell, kann die Einrichtung des Orbi System per Smartphone App erfolgen.

Einrichtung via Smartphone App

Orbi System mit Strom versorgen und starten lassen. Das LED Band am Router signalisiert übrigens durch aufleuchten das „Hochfahren“ und später die Betriebsbereitschaft. Im späteren Betrieb würde dieses LED Band auch signalisieren, wenn ein Firmwareupdate zur Verfügung steht und daher die Aufmerksamkeit erforderlich ist. Oder wenn es einen Fehler im Betrieb gibt.
Eigentlich ganz schick gelöst, wie ich finde.

LED Band zur Statusanzeige

In der App bedarf es einem persönlichen Account, den man dort kostenfrei anlegen kann. Der Login kann auf Wunsch später auch durch das Login via FaceID oder TouchId erfolgen.

Um das neue System einzurichten, verbindet man sich mit dem WLAN-Netzwerk des Orbi. Netzwerkname und Netzwerkschlüssel stehen auf der Unterseite des Orbi Router abgedruckt.

Danach einfach den Anweisungen des Konfigurations-Assistenten folgen. Hierbei kann der WLAN-Netzwerk Name editiert werden und der WLAN-Schlüssel kann ebenso nach den persönlichen Wünschen variiert werden.

Auch ein Gast-WLAN lässt sich eröffnen. Aber all jene Einstellungen können auch später, jederzeit via Smartphone App geändert werden.

Integrierter Speedtest in der App

Umfangreichere Einstellungen erfolgen dann über den Webbrowser. Der Zugang ist durch einen Admin Benutzer plus Passwort geschützt, das man zuvor während der Einrichtung via Smartphone App festgelegt hat.

Zugegebenermaßen war ich von der Oberfläche extrem überrascht. Diese ist sehr minimalistisch und sehr clean gehalten. Auf der Startseite sieht man im Kacheldesign alle wesentlichen Informationen, wie den Zustand der Internetverbindung, des WLAN Netzwerks, ob das Gast WLAN aktiv ist und die Anzahl der verbundenen Geräte.

Weboberfläche aufgeräumt und übersichtlich

In den Einstellungen lassen sich die Routertypischen Dinge einstellen, wie Interneteinwahldaten, DHCP Bereich, VPN Zugänge, Portweiterleitungen und so weiter.

Verbundene Geräte des Orbi Meshsystems

Wo wir doch vorhin über Link Aggregation sprachen: Wem die 2,5 Gbit/s auf dem WAN Port nicht ausreichen, kann hier noch einen Gigabit-LAN Port dazubündeln.

Schade, dass man dies nicht auf die LAN Ports untereinander anwenden kann um somit beispielsweise Netzwerkspeicher mit 2 Gigabit, anstelle der „nur“ 1 Gigabit an das Netzwerk anzubinden.

Verbundene Geräte des Orbi Meshsystems

All dies lässt sich natürlich nur via Webbrowser einstellen, wenn der Orbi die Rolle des Routers übernimmt.
Will man das Orbi RBK852 System nur zum erweitern des WLAN Netzwerks nehmen, so ist der AP-Modus zu aktivieren. Zu finden im Tab „Erweitert“.

Router oder AP Modus

Dann sind, wie Eingangs schon erwähnt die entsprechenden Einstellungen ausgegraut. Einstellungen zum WLAN wie Netzwerkname, Schlüssel, Frequenz ect. können natürlich weiterhin editiert werden.

Router oder AP Modus

#imAlltag

Im Alltag schlägt sich das Orbi System fantastisch. War ich vor der Corona Pandemie noch der Meinung, das Streaminganbieter von mir keinen Cent bekämen, schauen die Kinder nun Disney Plus, die Frau Netflix und ich zappe gelegentlich durch Amazon Prime.

Ja wir alle sind angekommen im Zeitalter der digitalen Datenautobahnen.
Da meine FRITZ!Box im Keller steht, war diese Datenautobahn bislang sehr holprig, so dass wir das Buffering-Symbol aller Streaminganbieter bestens kennen.
Seit dem Einsatz des Orbi-Systems ist dies nun Geschichte.

Ein Orbi Router und ein Satellit sind für unsere je 120m2 pro Etage ausreichend und ein netter Nebeneffekt, auch im Garten herrscht nun bestes WLAN, so dass der Rasenmähroboter stets erreichbar ist.

Wie schon bei dem Vorgängermodell ist auch hier die Orbi App sehr praktisch.
So kann man mit jener sehen, welche Geräte aktuell mit dem WLAN verbunden sind und mit welcher Geschwindigkeit jene online sind.
Eltern von Teenagern werden nun aufhorchen: Will man einem Gerät keinen Zugriff mehr erlauben, lässt es sich per App blockieren und auch wieder entsperren.

Orbi App für Statusansicht und Einstellungen

Kommen wir nun zu dem Teil, über den man nicht gern spricht, über den Preis.
Geht es nach Netgear, musst du dafür, dass du per Orbi Router und einem Satelliten eine perfekte WLAN Abdeckung mit dem neusten WiFi 6 Standard bekommst, 799 Euro einplanen. Das ist die Hersteller UVP und definitiv eine Ansage.

Ich denke die wenigsten sind bereit privat solche Summen zu berappen.
Daher würde ich das Netgear Orbi RBK852 Set eher im Beriech der KMU´s (Kleine, Mittlere Unternehmen) sehen.

Kann man noch auf WiFi 6 verzichten, tut es für den privaten Bereich wohl vorerst noch das Vorgänger Modell des Orbi für um die 250 Euro.

Will man als Early Adaptor aber jetzt schon die volle Geschwindigkeit mit WLAN AX nutzen, so ist man bei dem Orbi System an der richtigen Adresse, wenn auch der Preis hoch klingt. Aber setzen wir es mal ins Verhältnis: Eine FRITZ!Box 7590AX kostet aktuell 259 Euro.

Für ein Mesh benötigt man mindestens zwei Stück, so dass man auch hier bei einem Invest von 518 Euro ist.  

Kleiner Pro-Tipp: Schaut mal bei den Amazon Warehousedeals!

Diesen Blogpost hat geschrieben ...

crissxcross

Chris, Gründer und Blogger von siio.
Gelernter IT-Systemelektroniker, seit vielen Jahren beruflich als Produktmanager im Smart Home unterwegs. Technikverliebter Familienvater, Apple Fan. Nach einigen Jahren Stadtleben wieder froh auf dem Land zu sein.

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