Zusammenfassung
Die kleinen Bees sind kleinen, stecken in der Steckdose und stehen damit nicht rum und schaffen so im ganzen Haus ein stabiles, vermaschtes Netzwerk.
Wer keine zusätzlichen LAN Ports benötigt sollte hier weiterlesen.
Pro
- unauffällige, kleine Bauform
- Routermodus und Bridgemode
- WebApp und Smartphone App
- einfaches erweitern durch Bees
Kontra
- kein Gast-WLAN im Bridge Mode
- kein LAN Port an den Bees
Kreisender Ladebalken, ein leerer Akku, kein Handy Empfang und kein WLAN-Empfang. Das sind sie die vier Reiter der modernen Apokalypse.
Gerade jetzt, in diesen turoblenten Zeiten fällt vielen erst auf, wie schlecht ihr WLAN-Empfang daheim ist. Denn genau dann, wenn das Ehebett zum Rückzugsort für die nächste Telko im Homeoffice wird und man den Gegenüber nur noch abgehackt versteht ist klar: Das WLAN kommt zuhause nicht in jede Ecke.
Was kann man tun bei schlechtem WLAN-Empfang?
Repeater, also Geräte welche die Reichweite verstärken sind inzwischen „90iger“ – wie mein Sohn sagen würde. Denn sie empfangen das Signal und senden es erneut aus. Beides auf der gleichen Frequenz, weshalb die Geschwindigkeit faktisch halbiert wird.
Kurzum sie machen das Netzwerk langsamer.
Der neuste Schrei sind Mesh-Systeme.
Wie der Name es schon vermuten lässt, geht es hier um ein eng vermaschtes Netzwerk.
So gibt es nicht nur einen „Verstärker“ im Netz, sondern mehrere, sogenannte „Satelliten“.
Sie alle kommunizieren nicht nur mit dem Router, sondern auch untereinander.
Über solche Systeme hatte ich im vergangenen Jahr bereits hier auf siio schon berichtet.
Wie zum Beispiel über das System von Netgear Orbi, oder hier über das Huawei Meshsystem, bei welchem sich die „Satelliten“ per Powerline untereinander vernetzen.
Auch in diesem Beitrag soll es um ein solches Meshsystem gehen, und zwar um die besonders kleinen „Bees“ von Mercku.
Mercku M2 WLAN-Mesh-System angeschaut
Mercku nennt seine Erweiterungseinheiten nicht „Satelliten“ sondern „Bienen“ (Bees engl. Bienen) und wie passend dazu ist der Router die Königin (Queen engl. Königin).
Die Queen gibt es Einzelne Bees ziehen für 49 Euro bei dir daheim ein.
Preislich liegt das System von Mercku damit deutlich unter dem von Netgear. Hier kostet das Starterpaket mit Router und zwei Satelliten aktuell 295 Euro auf Amazon.
Was man dafür bei Mercku bekommt und welche Abstriche man ggf. gegenüber dem Netgear System machen muss, das habe ich mir angesehen.
Mercku M2 Queen und Bees #ausgepackt
Die Verpackung macht echt was her bei dem Starterpaket mit Queen und vier Bees.
Jede „Biene“ ist in einem stabilen Karton und inmitten die „Königin“.
Viel Schnick Schnack ala Kabel oder Netzteil gibt es nicht, denn die Bees werden direkt in die Steckdose gesteckt.
Sie fallen wirklich sehr klein aus. Und zwar so klein, dass sie in einer Doppelsteckdose den danebenliegenden Auslass nicht blockieren. Cool!
Im Vergleich. Die Satelliten von Netgear oder Huawei kommen mit Steckernetzteilen daher, die je nach Ausrichtung der Steckdose(nleiste) die daneben liegende Steckdose blockieren.
Für die Größe gibt es daher ein Pluspunkt.
Auch die Queen, also der Router von Mercku ist nicht supergroß. Ein 11,5 cm hoher und 9cm im Durchmesser kleiner Zylinder. Er benötigt ein Steckernetzteil und auch Netzwerkkabel liegen bei.
Jene brauchst du, um die Queen mit deinen Modem oder vorhandenen Router zu verbinden.
Aber dazu gleich mehr.
So wird das Mercku M2 Mesh System eingerichtet.
Für die Einrichtung (und das spätere Monitoring des Betriebs) gibt es eine kostenlose Smartphone App (iOS sowie Android).
Mit jener hast du auch von unterwegs ein Blick auf dein Netzwerk daheim.
Sprich, es wird ein Fernzugriff über den Server von Mercku eingerichtet.
Wer das nicht will, kann sich auch der lokalen WebApp bedienen.
Im Auslieferungszustand ist das Mercku M2 System auf Router-Modus gestellt und eröffnet sein eigenes WLAN.
Verbindest du dein Smartphone mit jenem WLAN Netzwerk, so findet die Mercku App automatisch den Router und ein Assistent führt dich durch die Einrichtung der wichtigsten Einstellungen.
Installations Assistent Einrichtung abgeschlossen Bees hinzufügen
Neue Bees sind schnell angelernt, dafür in der App einfach auf das Plus (+) klicken und am Bee den Anlernknopf drücken und schon verbindet sich jener mit der Queen (dem Mercku Router.
Wie auch das Netgear oder das Huawei System, besitzt der Router des Mercku Systems kein integriertes Modem. Heißt, einfach an die Telefondose oder den DSL Splitter anstecken ist nicht.
Hier muss ein Modem zwischen den Anschluss und die Mercku Queen. Beispielsweise ein Kabelmodel (bei Glasfaseranschluss) oder ein DSL-Modem.
In den meisten Fällen wird es aber wohl so sein, dass du schon einen Router mit integriertem Modem besitzt (lies: Speedport, FRITZ!Box, ... ) und es dir „nur“ darum geht, dessen WLAN Reichweite im Haus zu verbessern.
Hierfür eignet sich der Bridge Mode des Mercku M2 Routers, bei welchem die Adressverteilung (lies: DHCP) weiterhin über deinen Hauptrouter erfolgt.
Bei dem Huawei gab es (zum Zeitpunkt meines Tests) diese Funktion nicht.
Grundsätzlich ist das kein Beinbruch. Komplex und kompliziert wird es mit fehlendem „Bridge-Modus“ aber, wenn du weiterhin Geräte via LAN Kabel an deinen Router (Speedport, FRITZ!Box, ..) anstecken willst und dann über das WLAN auf diese zugreifen möchtest. Ohne Netzwerkkenntnisse, wie man eine statische Route zwischen beiden Netzwerken einrichtet kommt man dann nicht weiter. Kurzum: Für Einsteiger und Plug & Play Nutzer ist der Bridge Modus ideal.
Bei dem Netgear Orbi System wurde der Bridge Modus übrigens per Firmwareupdate nachgereicht.
Ist der Bridgemodus aktiviert, sind logischerweise viele Menüpunkte in der Mercku-App bzw. auf der Weboberfläche ausgegraut, da sie nicht mehr greifen. Eben jene die sich auf den Routermodus beziehen würden, wie die DHCP Einstellungen, der Menüpunkt wo man die Internetzugangsdaten hinterlegt ect.
Was aber auch nur im Routermodus geht, ist die Anzeige der verbundenen Endgeräte und dessen aktueller Up- und Downstream.
Für mich aber ein verschmerzbares nice2have.
Sehr schön dargestellt wird in der App (und natürlich auch auf der WebUI) die Vernetzung der Bees. Hier bekommt man ein gutes Gefühl dafür, welche Bees untereinander eine gute Verbindung haben. Ist diese gut, wird es mit einer grünen Linie dargestellt. Eine Mittelmäßige Verbindung ist hingegen in orangener Farbe gekennzeichnet.
Meshsystem Darstellung Heinweis zum besseren Mesh
So lassen sich die Bees bei Bedarf „umsetzen“ um ein noch besseres Ergebnis zu erzielen. Denn im Idealfall hat man am Tagesende ein perfekt vermeshtes Netz, in welchem alle Linien grün sind.
Da die Bees, sowie auch die Queen jeweils 2,4Ghz sowie auch 5GHz unterstützen, stehen beide Frequenzen für die Backhaul – also die Vernetzung untereinander- zur Verfügung. So kann in Richtung Endgerät (also dem Handy, Notebook, Tablet, TV Geräte ect.) die volle Brandbreite genutzt werden.
LAN Ports haben die Bees nicht. Das ist schade. Denn dies verschließt nicht nur die Möglichkeit Geräte, die kein WLAN haben, wie einige TVs, NAS Geräte und Co. darüber mit in das Netzwerk einzubinden. Es kann damit auch keine Backhaul via LAN Kabel aufgebaut werden, wie es etwa das Netgear Orbi System unterstützt. Bei Huawei griff man dafür bekanntlich auf die Stromleitung (Powerline) zurück.
#Mercku M2 im Alltag und Fazit
Die kleinen Bienen schaffen es das WLAN-Netzwerk im gesamten Haus und auch Großteils auf dem Grundstück zu verteilen. Einen speziellen Bee (lies: Satelliten) für den Außenbereich wie bei Netgear Orbi gibt es indes jedoch nicht.
Dafür sind die Bees unauffällig klein und lassen sich dank Ihrer „Steckernetzteil-Form“ fix in Betrieb nehmen, stehen nirgends rum, es gibt kein Kabel das von Staubsaugerrobottern eingesaugt werden kann und bei Bedarf lassen sich diese problemlos umsetzen.
Auch bei Anwendungen, bei denen es auf Geschwindigkeit ankommt, wie zum Beispiel einem Bilderupload auf die NAS, transportieren die „Bienen“ das Signal stabil von A nach Queen.
Wer auf LAN Ports an den Bees verzichten kann, ist mit dem Mercku System bestens beraten, um sein WLAN zuhause zu „ver-Meshen“